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WISSENSCHAFT ZUR

Code18-Methode

Heutiges und modernes Management ist eher eine Balancierung der bestehenden Kräfte und die Etablierung eines gesunden Wachstums anstatt eine lineare oder gar exponentielle Steigerung. Mit dem Ziel der Messung der Homöostase (Balance) und der Ontogenese (Wachstum) von Grundkräften in sozialen Systemen, wurde die Code18 Methode entwickelt. Aus dem Bedürfnis, altem, schwerem und meist deskriptivem, theoretischem Denken eine ganzheitliche und intuitive Reflexionsmethode entgegenzustellen, entstand Code18.

Code18 ist partizipativ, sicher, effektiv und wissenschaftlich fundiert und darüber hinaus leicht und schnell durchzuführen.

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MENSCHLICHE GRUNDKRÄFTE

Der Code der 18 Faktoren

Die Code18 Methode besteht aus 6 motivationalen Grundkräften, die entsprechenden Farben und Empfindungen zugeordnet sind und jeweils aus 3 Faktoren bestehen. So entsteht eine ganzheitliche Methode mit 18 Faktoren, die Grundkräfte eines sozialen Systems (Individuum / Team / Organisation) erfasst. Entgegen gängigen Fragebögen aus der Praxis und der Wissenschaft, funktioniert Code18 über die subjektive Einschätzung, sowohl im momentanen Ist-Zustand als auch im Soll-Zustand. Dadurch entstehen individuelle Wachstums- und Erfolgspotenziale. Gleichzeitig verhindert die Methode eine mühsame Interpretation vieler und langer Textfragen, eine wertende Kategorisierung und Klassifizierung von Verhaltensmustern als auch soziale Erwünschtheit.

SOZIALE ERWÜNSCHTHEIT

Wieso ich nicht "faken" kann

Soziale Erwünschtheit ist die bewusste Verfälschung von Antworten, um sich positiver und konformer darzustellen. Damit werden von aussen gewünschte Verhaltensweisen angegeben, anstatt tatsächlich gezeigte Verhaltensmuster, um negative Konsequenzen zu verhindern. Die soziale Erwünschtheit ist eine grosse Problematik bei der wissenschaftlichen Erfassung von menschlichen Verhaltensweisen. Weil Code18 eigene, subjektive Zustände erfragt aber keine Verhaltensweisen, gibt es wahre aber nicht sozial optimale Antworten. Erwünscht können Antworten demnach nur gegenüber sich selbst sein.

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INTERNE KONSISTENZ

Das Zusammenspiel der 18 Faktoren

Die Ganzheitlichkeit und die Gültigkeit der Code18 Methode wurden anhand hunderter Einzelprofile, in denen eine individuelle Selbsteinschätzung erfolgte, wissenschaftlich überprüft. Zur Überprüfung der Methode wurde die Interne Konsistenz berechnet: Sie bestimmt, wie gut die Faktoren zusammenpassen und eine Person ganzheitlich erfassen. Die Interne Konsistenz ist mit α > .90 sehr gut und erfasst damit eine Person äusserst adäquat. Auch das Eleminieren eines Faktors bewirkt nie eine Verschlechterung oder Verbesserung der Methode: Alle Faktoren sind gleichermassen richtig und wichtig!

Auch bei Sportlern ergab sich eine sehr hohe Interne Konsistenz, womit die Methode nicht nur in sozialen Systemen der Wirtschaft, sondern auch darüber hinaus, wie im Sport, Gültigkeit hat.

STATISTISCHE OPTIMIERUNG

Die inhaltliche Bedeutung der 18 Faktoren

Zusätzlich wurde die Zugehörigkeit der 18 Faktoren zu den 6 Dimensionen statistisch überprüft, da die obige Analyse noch nicht zeigt, ob die je 3 Faktoren inhaltlich tatsächlich zur jeweiligen Dimension gehören. Dazu wurde mittels einer Faktorenanalyse überprüft, wie viele Dimensionen statistisch sinnvoll sind und welche Faktoren inhaltlich zu welcher Dimension gehören.

Das Resultat zeigt die sinnvolle Wahl von 6 Dimensionen, sowie die inhaltliche Zuordnung der 18 Faktoren zu den 6 Dimensionen. Wo eine Optimierung möglich war, wurde durch die Schärfung der Faktorensynonyme, die den Faktor in der Online Umfrage umschreiben, die inhaltliche Zuordnung gestärkt.

Team-Tool_Code18

WISSENSCHAFT ZU

Wirtschaftsteams

Code18 für Wirtschaftsteams wurde während mehrtägiger Prüfungsseminare mit berufstätigen Studierenden von Höheren Fachschulen für Wirtschaft (HFW Zug & HFW Aarau) wissenschaftlich getestet. Im Seminar absolvieren die Studierenden im zweiten Schuljahr das sogenannte Businessplan-Seminar. Dieses dauert rund vier Tage und wird Offsite in einem Seminarhotel durchgeführt. Dabei führen Studierende als Geschäftsleitung ein Unternehmen zu viert in den Rollen CEO, COO, CMO und CFO. Das Planspiel, eine bekannte und bewährte Wirtschaftssimulation, wird nach einer Übungseinheit über sechs Wirtschaftsperioden gespielt.

 

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Die Details zur Studie

Die Geschäftsleitung bestehend aus jeweils vier Studierenden entwickelt vorab eine Strategie, trifft jedoch dynamisch für jede Wirtschaftsperiode diverse Entscheidungen, u.a. bezüglich Produktion & Logistik, Marketing & Sales, Finanzierung & Investitionen sowie Forschung & Entwicklung, die anschliessend von der Spielleitung in die Simulation überführt werden. Am Ende der Wirtschaftsperiode resultieren diverse wirtschaftliche Kennzahlen (KPI), wobei der gemittelte Aktienkurs eines Unternehmens als erfolgsrelevant gilt. So prüfte Code18 nicht nur die Zuverlässigkeit der Methode, die sogenannte Reliabilität, anhand der individuellen Persönlichkeitsprofile, sondern den Zusammenhang zwischen der Teampassung und Team Performance anhand des Aktienkurses.

Die Studierenden konnten bis circa zwei Wochen vor Seminarbeginn an der Online-Befragung teilnehmen. Anschliessend wurden die Einzelprofile erstellt sowie aufgrund der Gruppeneinteilung die Teampassung berechnet. Während des Seminars wurden die Gruppen von Teamexperten beobachtet, jedoch zu keinem Zeitpunkt des Planspiels  beeinflusst. Das Debriefing erfolgte jeweils zum Seminarende. Der Zusammenhang zwischen der ermittelten Passung im Team und dem entsprechenden Erfolg (gemittelter Aktienkurs über alle Wirtschafsperioden) ist statistisch sehr hoch und bedeutend (r = .90) und entspricht einem umgekehrt U-förmigen Verlauf:

+30% Aktienkurs bei idealer Teampassung

Team-Erfolg_Code18

DAS ERFOLGSGEHEIMNIS

Das Zusammenspiel der 18 Faktoren im Team

Alle in der Studie getesteten Teams liegen mit einer Genauigkeit von 90% (r = .90) auf einer umgekehrt U-förmigen Kurve. Im Performance Bereich haben Teams bis zu 30% mehr Erfolg (in der Studie einen 30% höheren Aktienkurs) als ausserhalb des Bereichs. Code interveniert nicht im fachlichen Bereich, der Leistungsgewinn resultiert aus dem idealen Zusammenschiel menschlicher Faktoren: Der Passung innerhalb des Teams. Die zusätzliche Performance wird durch die optimale Balancierung von Unterschiedlichkeit (Heterogenität) und Ähnlichkeit (Homogenität) erzielt. So profitieren Teammitglieder gegenseitig von ihren unterschiedlichen Stärken (ideale Heterogenität) und gleichzeitig vom ähnlichen Handlungsfokus und übergeordneten Ziel (ideale Homogenität) innerhalb des Teams.

FURTHER READING ZU

Wirtschaftsteams

Teamentwicklung-Methode_Code18

Teammodelle für Code18

Die Ergebnisse der Studie zu Wirtschaftsteams führten zu einer Erweiterung der beiden meist verwendeten Modelle zu Dynamik und Leistung in Teams: Dem Phasenmodell der Gruppenentwicklung nach Tuckman und den Teamrollen nach Belbin. Gemäss Tuckman durchlaufen Teams verschiedene Phasen in ihrer Entwicklung. Während sich Teammitglieder in der Forming Phasen finden und kennenlernen, «stürmen» diese in der Storming Phase los: Hier existieren verschiedene Ziele, es gibt Unstimmigkeit und Konflikt und es kommt zu Spannungen und Machtkämpfen. Durch das Normieren in der Norming Phase, wo Normen und Regeln innerhalb des Teams errichtet sind und jedes Mitglied Rolle und Funktion eingenommen hat, kann sich das Team auf das gemeinsame Ziel fokussieren und Leistung erbringen in der Performance Phase.

Code18 erkennt die Phasen, in der Teams leistungsschwach sind anhand einer suboptimalen Passung ihrer Teammitglieder. So wird deutlich, wie ein Team durch ein besseres Miteinander eine höhere Homogenität erreicht, wo ein Team eine ideale Passung aufweist und im Flow ist. Gleichzeitig sind gemäss Belbin Teams dann effektiv, wenn eine Heterogenität an Eigenschaften existiert: Sind alle Teammitglieder in ihrer Art gleich, resultiert eine gefährlich hohe Harmonie und Einstimmigkeit. Dadurch entwickelt sich das Team nicht weiter und verpasst es, Veränderung zu erkennen und Alternativen zu berücksichtigen. Durch Code18 wird klar, wie sich ein Team durch ein konstruktiv-kritisches Miteinander eine höhere Heterogenität erarbeitet und so eine ideale Passung erzielt und in den Flow eintritt.

Organisationsentwicklung-Methode_Code18
 

Organisationsmodell für Code18 

Die bewusst nicht vorgenommene Kategorisierung und Klassifizierung ermöglicht es Code18, eine Qualitätstypologie zu bieten: Anstatt nur zu beschreiben, wie ein soziales System ist, zeigt Code18 auch, was ein soziales System kann. Werden die 18 Faktoren in Filtern neu strukturiert, ergeben sich drei Qualitäten. Diese drei Qualitäten zeigen, wie ein soziales System mit innerer und äusserer Belastung und Beanspruchung agiert – nicht reagiert! Agilität für ein flexibles, anpassungsfähiges, initiatives und antizipatives soziales System werden ebenso durch die Kombination von 6 Faktoren erzielt wie Innovationsfähigkeit für ein soziales System mit Veränderung, Erneuerung und Neuem. Die übrigen 6 Faktoren ergeben für ein soziales System in ihrer Kombination Resilienz, was sich als Widerstandskraft und die Fähigkeit, sich in Krisen und Schwierigkeiten schadlos zu halten, zeigt.

 

Team-Performance_Code18

WISSENSCHAFT ZU

Sportteams

Code18 für Sportteams wurde während der Saison 2018/2019 mit vier professionellen Eishockeyteams der Swiss League (EHC Olten, EVZ Academy, HC Thurgau, SC Langenthal) getestet. Die Studie wurde als Abschlussarbeit an der Universität St. Gallen (HSG) von Eliah Knecht verfasst. Um die Spielerkonstellation auf dem Spielfeld und die Teampassung zu bestimmen, wurden vom Schweizer Eishockeyverband (SIHF) Spielstatistiken der teilnehmenden Teams bezogen und die jeweiligen Spielerkonstellation bei einem erzielten Tor oder erhaltenen Gegentor bestimmt. Die Studie berücksichtigte die erste Saisonhälfte, solange wie die Einzelprofile aktuell und gültig waren.

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Die Details zur Studie

Bemerkenswert ist, dass bis Mitte Saison durchschnittlich jeweils bereits über 80 verschiedene Spielerkombinationen pro Team bei Toren bzw. Gegentoren auf dem Spielfeld agierten. Betrachtet wurden allerdings nur Tore bzw. Gegentore, die bei numerischem Gleichstand (d.h. 5:5 / 4:4 / 3:3) erzielt respektive erhalten wurden und bei denen alle Spieler auf dem Eis an der Online Umfrage teilgenommen haben. Die errechneten Passungen wurden anschliessend in das Flow Modell überführt und überprüft, ob diese Passungen innerhalb des Performance Bereichs lagen oder ausserhalb, wo aufgrund der suboptimalen Passung keine Top-Performance gezeigt werden kann.

Die Eishockeyspieler konnten während ca. 4 Wochen vor der Weihnachtspause an der Online Umfrage teilnehmen. Anschliessend wurden die Einzelprofile erstellt sowie die Teampassung aufgrund der jeweiligen Konstellation auf dem Eisfeld berechnet. Vor Saisonende wurden Einzel- sowie Teamprofile den Teams zugeschickt. Der Zusammenhang zwischen der ermittelten Passung im Team und dem entsprechenden Erfolg (Anzahl Tore & Anzahl Gegentore) ist statistisch sehr hoch und bedeutend (p < .001) und lässt sich klar belegen:

+46% erzielte Tore und -62% erhaltene Gegentore bei idealer Passung!

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STATISTISCHE VERIFIZIERUNG

Swiss League Studie 2019

Alle in der Studie berücksichtigten Tore bei numerischer Gleichheit und möglicher Berechnung der Passung der Spieler auf dem Spielfeld wurden kodiert bei erzielten Toren oder erhaltenen Gegentoren. Die Studie untersuchte, ob erzielte Tore statistisch überzufällig bei idealer Passung bzw. im vorher beschriebenen Perfomance Bereich geschehen und ob erhaltene Tore statistisch überzufällig bei nicht idealer Passung bzw. Ausserhalb des Performance Bereich passieren. Tatsächlich konnte die Zufälligkeit bei beiden Hypothesen anhand der erhobenen Daten mit jeweils einer Wahrscheinlichkeit kleiner als ein Promille (p < .001) ausgeschlossen werden, was das Modell des Code18 Performance Bereichs klar bestätigt.